Um unsere webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
privacy policy.

Ablehnen
Einverstanden

de

Bankautomaten: Time-to-Market in komplexem Entwicklungsprojekt verkürzt.

partage

AECCEC3E-63AD-46DF-A7EF-CCAD81723B14@1x

Artikel speichern

  • Smarte Bankautomaten schneller zur Marktreife entwickeln.
  • Um seinen Kunden stets modernste Selbstbedienungstechnologie mit modernsten Benutzeroberflächen und erweiterten Funktionen anbieten zu können, entwickelt ein weltweit tätiger Anbieter von IT-Lösungen und Services für Retailbanken und Handelsunternehmen kontinuierlich neue Systeme.
  • Die Time-to-Market ist im wettbewerbsintensiven Bankenumfeld besonders wichtig. Mit Hilfe von externen Beratern konnte die Laufzeit für ein umfangreiches Projekt um fast 4 Monate verkürzt werden.

Geldautomaten sind robust und dank der 24-Stunden-Verfügbarkeit auch sehr praktisch; durch Funktionsvielfalt oder innovative Benutzeroberflächen bestechen sie bisher kaum. Im Zeitalter der Digitalisierung könnte sich das bald ändern. Viele Banken verkleinern derzeit ihr Filialnetz, die Bedienung am Schalter wird immer mehr durch Selbstbedienung an den Automaten ersetzt – deren Funktionsumfang muss also erweitert werden.

„Kunden sind mobile Anwendungen und moderne Nutzeroberflächen gewohnt, sie erwarten Touchpad- und Wischtechnologien, also schnelle interaktive Transaktionen auch am Automaten, darauf müssen sich Anbieter einstellen“, so Uwe Krause, Leiter Strategie und Portfoliomanagement des Geschäftsbereichs Systeme bei Diebold Nixdorf.

Das Unternehmen, 2016 hervorgegangen aus dem Zusammenschluss des US-amerikanischen Diebold Konzerns mit der deutschen Wincor Nixdorf, ist einer der führenden Anbieter von IT-Lösungen für Retail-Banken und Handelsunternehmen. Parallel zum Ausbau des Softwaregeschäfts steht auch die ständige Erweiterung der SB-Systeme an.

Dafür wurden auf das Banking-Geschäft spezialisierte Entwicklungsressourcen sowohl aus Deutschland als auch aus den USA in einem neuen Projekt gebündelt. Technisch eine Herausforderung, denn schon für die Grundfunktion, die Geldausgabe, braucht es ein ausgeklügeltes System aus Hardware, Software und komplizierter Mechatronik. Dazu kommt die Einbindung neuester Technologien und Sicherheitsfunktionen etwa neueste Abwehr von Cyberangriffen. Die Systeme, die verstärkt im öffentlichen Raum installiert werden, müssen nicht nur sehr sicher, sondern auch für Menschen mit Handikap leicht zugänglich sein.

Da im wettbewerbsintensiven Banken-Umfeld jeder Monat zählt, sollten bestehende Prozesse deutlich und somit die die Produkteinführungszeit (Time-to-Market) verkürzt werden. Nach einigen Versuchen, die Prozesse zu straffen, war klar, dass sich diese Aufgabe allein mit internen Ressourcen, zusätzlich zum Tagesgeschäft, nicht bewältigen ließ. Dafür war der zahlreiche Unterprojekte umfassende Plan zu komplex, allein durch die Verknüpfung so vieler parallel laufender Aktivitäten wie Einkauf, Beschaffung, Zertifizierung und Qualitätsmanagement, Umstellung der Fertigungslinien, Marketing und Vertrieb- sowie Serviceschulungen.

Deshalb entschied man sich für die Zusammenarbeit mit einem externen Beratungsunternehmen, der CYLAD Consulting GmbH. „Mit ihrem Fokus auf technologieintensive Industrien und dem Ansatz, Komplexität umfassender Projekte zu reduzieren, entsprach die Beratung genau unserem Anforderungsprofil“, so Dr. Jochen Linck, Leiter der globalen Hardware-Entwicklung bei Diebold Nixdorf.

Den kürzesten Weg finden
Um bei den auschlaggebenden Prozessen Zeit zu sparen, erarbeiten die Berater zunächst den kritischen Pfad – die Abfolge von Vorgängen, die nicht parallel laufen können und deren Verkürzung sich auf den Endtermin auswirkt. Diesen kritischen Pfad galt es zu optimieren, bei einem so umfangreichen Projekt ein aufwendiges Unterfangen. Innerhalb von zwei Monaten führten die Berater intensive Gespräche mit den Abteilungen und hinterfragten jede einzelne Abhängigkeit genau. „Bei Prozessen, die seit Jahren so laufen, hilft die objektive Betrachtung durch einen kompetenten externen Partner sehr“, sagt Uwe Krause, Dr. Jochen Linck ergänzt: „Es war wirklich viel Arbeit, alle Abhängigkeiten klar herauszuarbeiten, das hätten wir intern aus Zeitgründen gar nicht leisten können“.

Im zweiten Schritt ging es darum, den kritischen Pfad zu verkürzen. „Die Qualität muss dabei immer sichergestellt sein, es geht nicht darum, immer mehr aus der Organisation rauszupressen – im Gegenteil, für wichtige Aufgaben wird sogar mehr Zeit eingeplant, indem man sie früher beginnt“, erläutert Dr. Thomas Trautmann, Managing Partner bei CYLAD Consulting. Inhaltliche und formale Ergebnisse eines Vorgangs sind dabei getrennt zu betrachten. Ein Beispiel: Neue Produkttypen müssen jeweils auf Sicherheit geprüft und zertifiziert werden. Zwischen der Bekanntgabe der Testergebnisse und der Erstellung der Zertifikate können mehrere Wochen liegen. Früher hatte man den Erhalt der Dokumente abgewartet und erst dann im Projekt weitergearbeitet. Die neue Planung: Auch weiterhin geht kein Produkt in den Verkauf, solange die nötigen Dokumente nicht vorliegen, doch nach dem Bestehen der Sicherheitsprüfungen können bereits die technischen Tests in der kundeneigenen Umgebung auf den Weg gebracht werden.

Über 20 Ideen für die schnellere Markteinführung
„Als Berater können wir einen objektiven Blick plus Lösungskompetenz aus anderen Branchen und Projekten einbringen, aber erfahrungsgemäß werden in den Unternehmen selbst auch jede Menge guter Ideen generiert. Wir unterstützen dann bei der strukturierten Aufbereitung, Bewertung und Planung“, so Trautmann. Im Falle von Diebold Nixdorf hatte das Beraterteam dafür eine konzentrierte Entscheidungswoche organisiert. Projektteilnehmer aus allen betroffenen Abteilungen und Standorten – Kollegen aus den USA waren dafür nach Deutschland gekommen – diskutierten zunächst die einzelnen Ideen in gemischten Teams und trafen ihre Vorauswahl. Einmal pro Tag kamen die Leiter der Fertigung, Entwicklung, Qualitätskontrolle, Einkauf und Produkt Management zusammen und die Mitarbeiter stellten dieser Jury in einem kurzen, fünfminütigen Pitch ihre besprochenen Ideen und Einschätzungen vor. Danach wurde direkt entschieden, welche Ideen weiterverfolgt werden sollten. Im Ergebnis wurden gut 20 Einzelmaßnahmen für die Umsetzung empfohlen. Damit ließ sich die Projektlaufzeit um rund 4 Monate verkürzen.

Hatten einige Teilnehmer im Vorfeld noch etwas ungläubig den gesamten Zeitraum des Workshops in ihren Terminkalendern geblockt, so war die einhellige Meinung danach: „Wir haben so viel geschafft wie noch nie zuvor in einer Woche“.

Die Umsetzung zählt
Man kennt das: Inspirierende Workshops, wertvolle Ideen – die dann im Tagesgeschäft untergehen. Deshalb endete die Arbeit von CYLAD Consulting an diesem Punkt auch nicht, sondern ging in die nächste Phase: Die Umsetzung der neuen Maßnahmen musste im Detail geplant und in die Gesamtplanung integriert werden. Pro Maßnahme wurde ein Verantwortlicher, ein Owner, benannt. Mit jedem dieser Owner besprachen die Berater die einzelnen Schritte zur Umsetzung. Da sich viele der neuen Maßnahmen auch gegenseitig beeinflussen, war die Anpassung der Planung ein iterativer Prozess.